Von der Gesellschaft für Archäologie geförderte Projekte
Die GfA fördert Maßnahmen zur Erforschung und Vermittlung von Themen der Archäologie und Bodendenkmalpflege in Bayern durch Zuschüsse zu Veröffentlichungen, Tagungen, Kolloquien, Ausstellungen, Experimentelle Archäologie, Schulprojekte, Ausgrabungen, u. ä.
Wenn Sie einen Antrag auf Förderung Ihres Projektes stellen möchten, nutzen Sie bitte dieses Formular. Es enthält noch weitere wichtige Hinweise zur Antragstellung, für Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Gesellschaft für Archäologie unterstützt Deutschlandstipendien

Die GfA fördert seit einigen Jahren die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung ausgelobten Deutschlandstipendien über die Universitäten Erlangen, Bamberg und München. Voraussetzung für die Vergabe ist ein geplanter Studienabschluss der Vor- und Frühgeschichte bzw. Ur- und Frühgeschichte mit erkennbarem Schwerpunkt im Bereich der Bayerischen Landesarchäologie.
Deutschlandstipendium für die FAU (Friedrich-Alexander-Universität) in Erlangen Nürnberg
Lesen Sie das Interview mit Herrn Professor Thomas Uthmeier auf den Seiten der Friedrich-Alexander-Universität
Deutschlandstipendium 2018 in München vergeben
Im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung konnten am 13. Juni 2018 Stipendien an zwei Studenten überreicht werden, die sich mit Bayerischer Landesarchäologie beschäftigen. Die Vergabefeier fand in der Anatomischen Anstalt in München statt. Über 300 Förderer und Stipendiaten hatten sich im beeindruckenden historischen Anatomiehörsaal versammelt. Das Gebäude des bekannten Architekten Max Littmann stammt aus den Jahren 1902–1907.
Stellvertretende Vorsitzende Gisela Mahnkopf zwischen den beiden mit Stipendien geförderten Studierenden Juan Naupari (li.) und Elisabeth Steinbauer
(re.)
Nach der Begrüßung durch Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Wirsing, Vizepräsident der Ludwig-Maximilians-Universität München, beleuchtete der Festvortrag von Prof. i. R. Dr. med. Dr. h.c. Reinhard Putz „Von Hippokrates zum Algorithmus: Herausforderungen der universitären Ausbildung“ den notwendigen Wandel, der große Chancen birgt, aber auch die Bedeutung traditioneller Unterweisung für die zukünftigen Wissenschaftler.
Anschließend erfolgte die Vorstellung der Förderer und die Überreichung der Urkunden. Die Gesellschaft für Archäologie wurde bei dieser Veranstaltung von der Stellvertretenden Vorsitzenden Gisela Mahnkopf vertreten. Nach dem obligatorischen Gruppenfoto im Hörsaal fand sich Gelegenheit, die Anatomische Schausammlung zu besichtigen, deren Kurator Prof. Dr. Putz sich gerne bereit erklärt hatte, Fragen zur Präsentation und den Präparaten zu beantworten.
Der Empfang im Mosaiksaal des Physiologicums rundete die festliche Veranstaltung ab. Nun fand sich auch Gelegenheit zu persönlichen Gesprächen mit den geförderten Studierenden. Die Themen der von der Gesellschaft für Archäologie geförderten Arbeiten, Mithraskult in Rätien und Schlachtfeldarchäologie, speziell die Funde von Eggmühl, sind wichtige Forschungsbereiche der Bayerischen Landesarchäologie.
Bericht: Ludwig Husty, Bernd Päffgen und Gisela Mahnkopf
Nachfolgend stellen wir Ihnen weitere von der Gesellschaft geförderte Projekte vor.
Projekt Kreisgrabenanlage Ippesheim
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Geländemodell der Kreisgrabenalage Ippesheim (Foto: Heimat- und Weinbauverein Ippesheim e.V.)
Im Jahre 2020 entstand die Idee, die bedeutende Kreisgrabenanlage von Ippesheim in Mainfranken in einem Modell im Gelände wiederentstehen zu lassen. Im Jahre 2021 wurde die Idee dann Wirklichkeit. Nach vielen Planungen und Anträgen gelang es, ein verkleinertes Modell mit den Original-Sichtachsen und mit wissenschaftlicher Begleitung aufzubauen, das nun im Gelände als Freilichtmuseum besucht werden kann.
Die GfA beteiligte sich an den Projektkosten, u. a. an den Infotafeln
Viele Fotos und einen ausführlichen Bericht zur Projektgeschichte (ca. 3,6 MB) finden Sie in dieser Veröffentlichung in der Main-Post, eine Übersicht im Willkommensflyer.
Als besonderes Highlight empfehlen wir Ihnen einen Filmbericht über die Kreisgrabenanlage von Aischgrund TV, den Sie hier ansehen können. Die komplette Sendung finden Sie in der Mediathek.Forschungsprojekt "Letzte Jäger, erste Hirten und Bauern. Die vorgeschichtlichen Wurzeln der Grünlandwirtschaft in der Region Zugspitze-Wetterstein-Karwendel"

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Die GfA unterstützt das grenzüberschreitende Forschungsprojekt unter der Leitung von Dr. Caroline von Nicolai (LMU München) und Dr. Joachim Pechtl (Universität Innsbruck), das sich sich 18 Monate lang der Erforschung des Übergangs von der aneignenden Lebensweise der Jäger und Sammler zu der produzierenden und sesshaften Lebensweise der ersten Hirten und Ackerbauern zu Beginn der Jungsteinzeit widmet.
Lesen Sie mehr auf Seiten der Vor- und Frühgeschichtlichen Archäologie der LMU München
oder sehen Sie sich den Trailer "Die Anfänge der Grünlandwirtschaft" dazu an.
online-Museum OMFALA
Das online Museum OMFALA wurde von der Gesellschaft für Archäologie zur Anfertigung einer 3D-Darstellung des Bronzeschwertes aus Meitingen unterstützt.
Steinzeit-Projekttag im Museum Kelheim
Im Lehrplan GSE 5 der Mittelschulen in Bayern ist „Vorgeschichte“ ein wesentliches Thema, das bei den Schülern auch Interesse weckt und ihnen anschaulich nahe gebracht werden soll. In Anbetracht der Medienvielfalt und der selbstverständlichen Wahrnehmung der heutigen technischen Geräte und annehmlichen bzw. bequemen Lebensweise bieten diese Projekt-veranstaltungen eine Vorstellung und Annäherung an die Lebensweise dieser entscheidenden Epoche der Menschheit.
Diesem Projekttag in „experimenteller Archäologie“ voraus gingen schon andere Projekte wie „Steinzeit-Malereien“ (mit Fingern oder Stöckchen, mit Erdfarben auf Jurakalkplatten).
Schwirrholz
Wo es möglich ist, versuchen wir, die Schüler handlungsorientiert Lehrstoff erfahren zu lassen. So machten sich Ende April voller Spannung alle 5.Klassen auf ins Museum Kelheim, um dort einen spannenden und ausgefüllten Vormittag zu erleben. Nach ausführlichen, einführenden Schilderungen (z.B. wie viele Generationen vor uns etwa hier in unserer Jura-Gegend gelebt haben) über die ersten Besiedlungen in unserem Raum durften sich die Schüler in verschiedenen Workshops an „steinzeitlichen“ Arbeitsweisen üben: ein Schwirrholz – „Handy“ der Steinzeit, eine Ledertasche (für Handy) und eine Muschelkette konnten unter fachkundiger Anleitung hergestellt werden. Mit Eifer waren die Schüler bei der Sache und wollten möglichst alles ausprobieren. Trotz heutiger Hilfsmittel ging jedoch nicht jede Technik einfach von der Hand.
Viel zu schnell verging die Zeit an diesem ereignisreichen, spannenden und trotzdem auch lehrreichen Schul-Vormittag.Mitgesponsert wurde dieser Projekttag dankenswerterweise auch von der Gesellschaft für Archäologie.
Bericht und Foto von Birgitta Metzner-Bodenschatz, Juni 2017