Lehrgrabungen

Unter der fachkundigen Anleitung eines Archäologen/einer Archäologin veranstaltet die Gesellschaft für Archäologie seit 2003 jährlich ein bis zwei Lehrgrabungen.

Vornehmliches Ziel es ist, dem interessierten Laien die Bandbreite der archäologischen Grabungsmethoden vom Vermessen über das Ausgraben bis hin zur Fundbearbeitung und Dokumentation näher zu bringen. Auch bekommen die Teilnehmer Einblicke in Themen und Problematiken der archäologischen Denkmalpflege.

Die Lehrgrabungen werden ergänzt durch Vorträge zu aktuellen archäologischen Themen, Exkursionen zu regionalen Denkmalen sowie Ausstellungsbesuchen und wenn möglich, Führungen durch parallel stattfindende Grabungen im Umland. Und natürlich darf ein Grabungsfest am Ende der Veranstaltung nicht fehlen.


Lehrgrabung 2023 auf der Wüstung Seehausen

Wuestung Seehausen Das Areal der Wüstung Seehausen, deren Geheimnisse mit Spaten und Pinsel gelüftet werden sollen (Foto: Archäologisches Spessartprojekt e. V.). Bild vergrößern

Die GfA freut sich, ihren Mitgliedern in Kooperation mit dem Sachgebiet Ehrenamt des BLfD erneut eine Lehrgrabung anbieten zu können.

Das Archäologische Spessartprojekt e. V. – Unterfränkisches Institut für Kulturlandschaftsforschung der Universität Würzburg (ASP) führt auf der durch Funde und Luftbilder bekannten Wüstung des 8./9. Jhs. in Seehausen bei Zellingen, Kr. Main-Spessart, eine Forschungsgrabung durch. Das Projekt ermöglicht es archäologisch Interessierten im Sinne eines "open dig", aktiv mitzuarbeiten.

Details sind auf der Homepage des Archäologischen Spessartprojektes e. V. veröffentlicht.

Die geplanten Zeiträume sind 2.5.-30.06. und 01.08.-29.09.2023. Mindestteilnahme eine Woche, Unkostenbeitrag € 100. Anreise mit PKW/Bus, Unterkunft ist selbst zu besorgen. Anmeldung bitte unter geschaeftsstelle@ gesellschaft-fuer-archaeologie.de, notfalls telefonisch unter 08141/88 900 69 (bitte AB benutzen, Rückruf erfolgt).

Lehrgrabung 2022 in Kempten

Seitens der LMU München organisierte Prof. Dr. Salvatore Ortisi eine universitäre Lehrgrabung im römischen Kempten vom 01. - 26. August 2022. Die örtliche Grabungsleitung hatte Herr Fagner inne. Untersucht wurde ein Ausschnitt in der Römerstadt (Insula).

Lesen Sie hier den Grabungsbericht von Fabian Bente.

Lehrgrabung 2020 in Wettstetten, Kreis Eichstätt

Die Lehrgrabung der Katholischen Universität Eichstätt bei Frau Prof. Dr. Nadin Burkhardt (Klassische Archäologie) fand vom 27. Juli bis 16. August 2020 statt.

Untersucht wurde die römische Überlandstraße in Wettstetten-Echenzell, Kr. Eichstätt. Vermittelt wurden in diesem Rahmen Kenntnisse im Ausgrabungshandwerk wie z. B. Grabungstechnik, Vermessung, Dokumentation und Fundbearbeitung.

Lesen Sie hier den Grabungsbericht von Nadin Burkhardt, Professur für Klassische Archäologie, KU Eichstätt-Ingolstadt.

Die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt hat einen Videofilm unserer Lehrgrabung auf YouTube erstellt, auf Basis eines Interviews und des wirklich gelungenen Filmmaterials von Kurt Richter.

Auf den Seiten des Historischen Vereins Ingolstadt finden sie den Videofilm "Den Römern auf der Spur: Lehrgrabung der KU Eichstätt" von Kurt Richter.

Lehrgrabung 2020 in Jesenwang, Kreis Fürstenfeldbruck

Armreif, Heimstetten Armreif, Heimstetten (Jesenwang) Bild vergrößern

Die Gesellschaft für Archäologie in Bayern e. V. führte die Lehrgrabung in der Zeit vom 08. bis 16. August 2020 durch.

Auf dem Grabungsgelände in der Nähe von Jesenwang, Kr. Fürstenfeldbruck, wurden in der Vergangenheit  Lesefunde, vor allem der Chamer Kultur, der Latènezeit und der Heimstettener Kultur gemacht. Die genauen Grabungsstellen wurden auf Basis einer Magnetometerprospektion festgelegt und umfaßten pro Kulturstufe je eine Stelle mit ca. 15-20 m².

Lesen Sie hier den Grabungbericht von Markus Wild, Archäologe und Kreisheimatpfleger im Landkreis Fürstenfeldbruck

Die Dokumentarfilmer Birgit Regler und Rudi Schleich haben in den Tagen der Ausgrabung eine Dokumentation gedreht, die Sie sich gerne auf der Homepage des Historischen Vereins Fürstenfeldbruck anschauen können.
Lehrgrabung Jesenwang – „Der Film“

Lehrgrabung Markt Meitingen, Lkr. Augsburg, Schwaben 2019

In Zusammenarbeit mit der Grabungsfirma Transkript unter Leitung der Archäologin Alexandra Völter M.A. fand die Lehrgrabung der Gesellschaft für Archäologie auf dem Grabungsgelände in der Zeit vom 29. Juli bis 8. August im Markt Meitingen 2019 statt.

Die Teilnehmer hatten die Möglichkeit, alle erforderlichen Tätigkeiten im laufenden Grabungsgeschehen selbst auszuführen, mit besonderes Augenmerk auch auf zeitgemäße Vermessungstechniken.

Lesen hier den Bericht zur Grabung mit unserem herzlichen Dank für Text und Bilder an Fr. Gisela Mahnkopf

Lehrgrabung Staffelberg-"Zangentor" 2018

Staffelberg Staffelberg bei Bad Staffelstein Bild vergrößern

Der Staffelberg bei Bad Staffelstein stellte nicht nur ein imposantes Naturdenkmal und die charakteristischste Landmarke des Obermaintales dar, er gilt auch über den sogenannten „Gottesgarten“ hinaus als der heilige Berg der Franken. Durch zahlreiche Epochen der Vor- und Frühgeschichte reicht seine Besiedlungsgeschichte zurück bis ins Neolithikum.

Seine größte Bedeutung besaß er aber zweifelsohne während der späten Latènezeit, in der nicht nur das von steilen Felsklippen gesäumte Gipfelplateau besiedelt und befestigt worden war, sondern auch das darunter liegende, 49 Hektar umfassende Areal auf der Werkkalkstufe.

Der Landkreis Lichtenfels plant die Rekonstruktion eines der Tore dieses spätkeltischen Oppidums am Originalstandort. Dazu muss der betreffende Bereich im Vorfeld archäologisch untersucht werden. Im Rahmen erster Sondierungen gelang es nicht nur die Reste eines wohl ursprünglich an der Mauer befestigten Trophäenschädels zu bergen, sondern im Bereich des Torgebäudes auch auffallend zahlreich Nägel und Beschlagbleche in situ zu dokumentieren. Diese waren eingebettet in eine Brandschuttschicht, welche auf eine Zerstörung des Bauwerks durch eine katastrophale Feuersbrunst schließen lässt. Daraus ergeben sich nicht nur erstmals überhaupt Hinweise auf das Ende des Oppidums auf dem Staffelberg, sondern durch die guten Erhaltungsbedingungen besteht auch eine solide Grundlage für die Rekonstruktion der Toranlage.

Trotz nicht ganz eindeutigem Geländebefund kann der Zugang zum Oppidum bereits jetzt dem Typus der Zangentore zugerechnet werden, wobei eine mindestens sieben Meter breite, zweispurige und teilweise gepflasterte Zufahrt die Bedeutung dieser zum Maintal hin ausgerichteten Anlage als wahrscheinliches Haupttor unterstreichen.

Die bauvorbereitende Ausgrabung des Tores erfolgt im Verlauf des Jahres 2018. Die "Gesellschaft für Archäologie in Bayern e. V." ermöglichte es ihren Mitgliedern, im Zeitraum zwischen Mai und Oktober/November an dieser Ausgrabung teilzunehmen. Hierbei werden die Grundzüge der archäologischen Grabungs- und modernsten Dokumentationstechnik in der Praxis vermittelt. Die Grabungsleitung hatte Herr PD Dr. Schussmann.

Unser Mitglied Claus Schaffranek hat dazu einen längeren Beitrag in Bayerische Archäologie 3/2018, S. 8–9 als Erlebnisbericht veröffentlicht.

Lehrgrabung Altenerding, 2017

Die "Gesellschaft für Archäologie in Bayern e. V." ermöglichte es ihren Mitgliedern, im August 2017 an dieser Ausgrabung teilzunehmen. Hierbei wurden die Grundzüge der archäologischen Grabungs- und Dokumentationstechnik in der Praxis vermittelt.

Für die Organisation des Freizeitprogramms standen die Mitglieder des Archäologischen Vereins Erding und die Mitarbeiter des Museums Erding zur Verfügung.

Lesen hier den Bericht unseres Grabungsteilnehmers Herrn Heinz Drobe mit unserem herzlichen Dank für Text und Bilder.

Hintergrund zur Grabungskampagne 2017

Grabungsfläche Altenerding Von den Mitgliedern des Arbeitskreises am Museum Erding abgedeckte Grabungsfläche (M. Miltz) Bild vergrößern

Der karolingische Königshof Ardeoingas (Altenerding, im Landkreis Erding, Oberbayern) war schon länger durch schriftliche Quellen bekannt, konnte aber innerhalb des Altortes von Altenerding nicht genauer verortet werden. Durch verschiedene Ausgrabungen seit 2010 ist der Königshof mit hoher Wahrscheinlichkeit im Bereich einer Flusskurve, etwas nördlich der alten Peterskirche (der ältesten Pfarrkirche im Landkreis Erding) lokalisiert worden.

Seit einem Jahr wird nun innerhalb des Projektes "Erding im ersten Jahrtausend" durch ein Promotionsvorhaben an der LMU-München, dieser Königshof genauer erforscht. Schon 2010/11 konnte das Befestigungswerk dieses wohl vom 8. bis 13. Jahrhundert bestandenen Hofes in kleinen Teilen dokumentiert werden. In einer Grabungskampagne im August 2017 soll nun dieses Doppelgrabenwerk genauer untersucht werden.

Der schon im Herbst 2016 erfolgte Oberbodenabtrag der auszugrabenden Fläche zeugt neben den Befestigungsgräben auch von Grubenhäusern, Holzpalisaden und kleineren Abwassergräbchen, die es nun gilt, in einen chronologischen Zusammenhang zu bringen. Für die Gesamtbetrachtung des karolingischen Königshofes von Altenerding wird diese Ausgrabung wohl wichtige Zusammenhänge klären können. Da mit der Befestigung die stratigraphisch älteste Struktur des Königshofes aufgedeckt wird, lässt dadurch eventuell das Alter der Gesamtanlage bestimmen. Die historischen Quellen bezeugen zwar erst einen Hof in der Karolingerzeit, eine Datierung in die Herrschaft der Agilolfinger ist aber recht wahrscheinlich.

Lehrgrabung Perkam, 2016

Grubenhaus mit Webstuhlresten und zahlreichen Webgewichten
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Die Gesellschaft für Archäologie in Bayern e. V. ermöglicht Interessierten, im Juli bis etwa Mitte August an einer archäologischen Ausgrabung teilzunehmen.

Im Landkreis Straubing-Bogen werden in der Gemeinde Perkam, Ortsteil Pilling seit einiger Zeit in einem Neubaugebiet die Hinterlassenschaften einer außerordentlich großen frühmittelalterlichen Siedlung des 8./10. Jahrhunderts n. Chr. ausgegraben. In der dichten Befundsituation lassen zahlreiche Pfostengruben Hausgrundrisse erkennen, Schlacken- sowie Ofenreste weisen auf Eisenverhüttung hin und Reste von Webstühlen belegen Textilherstellung.

Den Grabungsteilnehmern werden die Grundzüge archäologischer Grabungstechnik vermittelt, sie erhalten Einblick in Vermessungstechnik bzw. Dokumentationswesen und nehmen an der praktischen Grabungstätigkeit teil. Zusätzlich werden unter der Leitung des Kreisarchäologen des Landkreises Straubing-Bogen Besichtigungen von obertägig noch sichtbaren Bodendenkmälern wie z. B. keltischer Viereckschanzen, vorgeschichtlicher Wallanlagen oder ein Besuch des Straubinger Gäubodenmuseums angeboten.

Lehrgrabung St. Helena, 2015

Lehrgrabung St. Helena
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Ab dem 17. August 2015 wurde die Grabung am Hügel 2 in Sankt Helena im Rahmen der Lehrgrabung des Instituts für Ur- und Frühgeschichte der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg in Kooperation mit der Naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg fortgesetzt.

In den ersten vier Grabungswochen wurde die Steinpackung des Hügels weitgehend freigelegt. Die Erhaltung ist z.T. hervorragend mit mehreren erhaltenen Steinlagen. Überraschend war die Entdeckung eines den Hügel begrenzenden Steinkranzes aus großen rechteckigen Kalksteinplatten und Sandsteinfindlingen. Die gesamte Anlage misst nun mehr als 20 m im Durchmesser.

Lehrgrabung St. Helena
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Aufgrund der Entdeckung organischer Reste und zahlreicher kleiner Metallzwecken am Ende der Kampagne 2014 wurde ab der 5. Grabungswoche der Fokus auf die Freilegung der Grabkammer gelegt, um potentielle weitere Funde dieser Art schnellstmöglich zu bergen und vor dem weiteren Zerfall zu bewahren. Kleinere Bereiche mit organischen Resten von Holz oder eventuell Leder konnten freigelegt und durch die Restauratorin Ilka Weisser geborgen werden. Lehrgrabung St. Helena
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Es gibt Hinweise darauf, dass das angetroffene Körpergrab mit Beigabe eines eisernen Schwertes, verschiedener Bronzenadeln und eines großen Bernsteinrings als Überrest einer Wagenbestattung zu deuten ist.

Dank der Unterstützung durch die Gesellschaft für Archäologie konnten zwei Vereinsmitglieder, Frau Steingruber und Frau Buck an der Grabung mit großer Begeisterung teilnehmen.

Lehrgrabung am Limes, 2015

Die Gesellschaft für Archäologie in Bayern fördert die Ausgrabung, die die Bamberger Professur für Archäologie der Römischen Provinzen (Frau Prof. Dr. Michaela Konrad) in Kooperation mit der Römisch-Germanischen Kommission am Limes nördlich von Ingolstadt im Bereich des Köschinger Forsts diesjährig durchführt.

Vom 20. Juli bis 7. August 2015 hatten unsere Mitglieder hier die Möglichkeit zur Teilnahme an dieser Ausgrabung.

Lesen hier den Bericht zur Limes-Grabung mit unserem herzlichen Dank für Text und Bilder an Fr. Dr. Michaela Konrad

Lehrgrabung 2014, Burg Welden

Burgstall WeldenDetail aus der Landtafel von Johann Andreas Rauch (1613/1614) (Foto aus einer Reproduktion des Bayerischen Nationalmuseums München)

Im August 2014 bestand für unsere Mitglieder die Möglichkeit zur Teilnahme an einer Ausgrabung im Bereich der mittelalterlichen Burganlage auf dem Theklaberg in Welden, Bayerisch Schwaben.

Hierbei handelte es sich um ein Projekt der Ludwig-Maximilians-Universität unter Leitung von Prof. Dr. Bernd Päffgen, das in Kooperation mit dem Arbeitskreis für Vor- und Frühgeschichte des Landkreises Augsburg stattfand.

Die landesgeschichtlich wichtige Burg Welden dürfte im 12.-13. Jahrhundert angelegt worden sein. Im dreißigjährigen Krieg (1618 – 1648) wurde die festungsartig ausgebaute Anlage auf dem Theklaberg zerstört und nicht wieder aufgebaut. Zwischen 1659 und 1662 wurde die Ruine mit Ausnahme des Bergfrieds abgetragen und das gewonnene Baumaterial zum Wiederaufbau des "Unteren Schlosses" (heute Bäckerwirt) und eines Brauhauses (heute Raiffeisenbank) verwendet. Der Bergfried auf dem Theklaberg wurde als Aussichtsturm genutzt und erst 1755 beim Bau der St.-Thekla-Kirche abgebrochen.

Burgstall Welden

1976 wurde das Burgareal durch den Arbeitskreis für Vor- und Frühgeschichte des Landkreises Augsburg vermessen und topographisch aufgenommen (Otto Schneider, Horst Gutmann). 2013 fanden klärende geophysikalische Messungen durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege im Bereich der Vorburg statt.

Termin: 04. bis 29. Aug. 14

Lehrgrabung 2013, Kloster Elisabethen-Zell

Das Archäologische Spessartprojekt (ASP) ermöglichte es den Mitglieder der Gesellschaft für Archäologie in Bayern, an der Lehrgrabung teilzunehmen. Sie wurde vom 01. Aug. bis ca. 15. Okt. 2013 in enger Zusammenarbeit mit den Bayerischen Staatsforsten AöR, dem Forstbetrieb Hammelburg, dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft "Kloster Einsiedel" durchgeführt.

Das Kloster Elisabethen-Zell ist sehr idyllisch an der Birkenhainer Straße im Wald zwischen Rieneck und Ruppertshütten in Bayern in der Diözese Würzburg gelegen.

Das Kloster, auch Kloster "Einsiedel" genannt, bestand bereits am Ende des 13. Jahrhunderts. Heute haben sich von den Baulichkeiten keine Spuren mehr erhalten. Um der Geschichte dieser einst so bedeutenden Anlage nachzuspüren, fanden sich im Frühjahr 2011 zahlreiche Vertreter der umliegenden Gemeinden und interessierte Bürger zusammen und gründeten die Arbeitsgemeinschaft "Kloster Einsiedel".

Eine erste Bestandserfassung durch ein Bodenradar lieferte erste Informationen darüber, was sich noch unter dem Waldboden befindet. Bereits im vergangenen Jahr wurden dort Ausgrabungen des Archäologischen Spessartprojekts durchgeführt. Hier finden Sie weitergehende Informationen über das Archäologische Spessartprojekt und das Kloster Einsiedel.

Vielen Dank an unsere Teilnehmerin Rita Zenefels, die uns die Bilder der Grabung zur Verfügung gestellt hat.

2012, Keltische Viereckschanze von Oberschneiding, Lkr. Straubing-Bogen

Nachdem zwischen 2009 und 2010 in einem Baugebiet in der Gemeinde Oberschneiding im Rahmen einer großflächigen Firmengrabung eine keltische Viereckschanze ergraben wurden, konnte in der Frühjahrskampagne der Lehrgrabung im Mai 2012 eine von zwei kleinen Restflächen, in der auch noch ein Abschnitt des Grabens lag, untersucht werden.

Unter fachkundiger Anleitung des Grabungsleiters Stefan Hanöffner M.A. wurden von den Teilnehmern mehrere Kleinbefunde untersucht, bevor man sich an die Untersuchung des etwa 5 m breiten Grabenabschnittes heranwagte. Sehr zur Überraschung aller Beteiligten stellte sich nach händischem Putzen des Planums im Grabenbereich heraus, dass sich nicht nur wie bereits bekannt im Osten sondern auch hier im Westen eine Eingangssituation nachweisen ließ. Diese war zwar lange nicht so prominent mit Torgebäude wie im Osten ausgestattet, trotzdem ließ sich jedoch eindeutig eine Grabenunterbrechung mit zwei Grabenköpfen belegen. Der Westeingang wurde wie die übrigen Befunde von den Teilnehmern tachymetrisch vermessen, dann geschnitten und sorgfältig dokumentiert.

Neben spätlatènezeitlichem keramischen Fundmaterial, Tierknochen und Holzkohlefragmenten war eine nahezu perfekt erhaltene Bronzefibel zweifelsohne das herausragende Fundstück der erfolgreichen Frühjahrskampagne der Lehrgrabung der Gesellschaft für Archäologie in Bayern.

2011, Früheste Besiedlung in Ingolstadt-Schmidtmühle

Unter der Leitung von Dr. Magnus Wintergerst fand im August die Lehrgrabung in Kooperation mit dem dortigen Historischen Verein und Dr. Gerd Riedel statt. Erforscht wurden die frühesten Siedlungsspuren aus der karolingischen Zeit.
Dr. G. Riedel und Dr. Magnus Wintergerst präsentierten die beachtlichen Ergebnisse der Lehrgrabung in Ingolstadt-Schmidtmühle in einem Vortrag auf dem "30. Niederbayerischer Archäologentag" in Parsberg.

2010, Frühmittelalterliche Handwerkersiedlung in Wehringen bei Augsburg

Im August bestand die Möglichkeit, an einer Lehrgrabung im Bereich der frühmittelalterlichen Handwerkersiedlung von Wehringen im Landkreis Augsburg teilzunehmen. Die Grabungsleitung übernahm Herr Prof. Dr. Bernd Päffgen.

2009, Mittelalterliche Lehrgrabung in Ingolstadt

In Zusammenarbeit mit dem Historischen Verein Ingolstadt (Dr. Riedel) wurde diese Lehrgrabung im September angeboten. Es wurden mittelalterliche Siedlungs- und Grabbefunde untersucht, die mit einer Wüstung in Zusammenhang stehen.

2009, Römische Lehrgrabung in Straubing

Unter wissenschaftlicher Leitung von Prof. Dr. Thomas Fischer (Universität Köln) fanden im August Ausgrabungen im Bereich eines römischen Badegebäudes statt. Die Grabungsmannschaft bestand aus archäologischen Fachstudenten. Die örtliche Grabungsleitung hatte Frau Dr. Constanze Höpken.

Ein detaillierter Bericht über die Lehrgrabung ist veröffentlicht in:
Fischer, T., Höpken, S., Kirch, F., Römerpark Straubing: Fortführung einer Lehrgrabung im Südvicus von Sorviodurum, "Das Archäologische Jahr in Bayern 2009", 103-105.

2008, Frühmittelalterliche Siedlung in Wehringen bei Augsburg

Siedlung Wehringen
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In der Zeit vom 04. bis 22. August 2008 fand die Lehrgrabung im Rahmen einer Forschungsgrabung unter der Leitung des Vorsitzenden Prof. Dr. Bernd Päffgen statt.

Hier finden Sie noch eine kleine Beschreibung und Bildauswahl unserer Grabung

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2007, Neolithisches Feuersteinbergwerk in Arnhofen

In der Zeit von Mitte Juli bis Mitte August 2007 fand eine sehr erfolgreiche Lehrgrabung in Verbindung mit der Kreisarchäologie Kelheim (Prof. Dr. M. Rind) und dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege statt.

Über den Fundplatz Arnhofen finden sich in "Das Archäologischen Jahr in Bayern" mehrfach Berichte (z.B. 2000, S. 21-25).

2006, Burgruine Raueneck, Ebern/Lkr. Haßfurt

Burgruine Raueneck
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In Zusammenarbeit mit dem Referat Oberfranken/Unterfranken des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, Dienststellt Würzburg, dem Landkreis Haßberge und dem Büro für Burgenforschung Dr. Joachim Zeune fand auf Burg Raueneck, Lkr. Haßberge bei der Stadt Ebern Mitte Juli 2006 eine zweiwöchige burgenkundliche Lehrgrabung des Gesellschaft für Archäologie in Bayern e.V. statt.
Schwerpunkte waren die Burgen- und Bauforschung, Bauarchäologie und Burgensanierung.

Hier können Sie sich eine kleinen Grabungsbericht und die umfangreiche Bildergalerie unserer "Burgengrabung" ansehen.

Ein detaillierter Bericht über die Lehrgrabung ist veröffentlicht in:
Zeune, J., Burgenkundliche Lehrgrabung auf der Ruine Raueneck, "Das Archäologische Jahr in Bayern 2006", 145-147.

2006, Lehrgrabung Ingolstadt

Der Historische Verein Ingolstadt e.V. führte in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Archäologie in Bayern e.V. und dem Referat Oberbayern des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, Dienststelle Ingolstadt von Mitte August bis Mitte September 2006 eine Lehrgrabung durch.
Die Grabung war eingebunden in das Projekt "Ingoldesstat-finden", bei dem anlässlich des Stadtjubiläums 2006 versucht wurde, Laien an der Arbeit der Historiker und Archäologen zu beteiligen.
Techniken des Grabungshandwerks, ebenso das Erkennen und Differenzieren von Bodenschichten sowie das Bestimmen von Funden waren Schwerpunkte der Lehrgrabung.

Ein detaillierter Bericht über die Lehrgrabung ist veröffentlicht in:
Wintergerst, M., Die Lehrgrabung Ingolstadt-Schmidtmühle, "Das Archäologische Jahr in Bayern 2006", 147-150.

2005, Römerkastell Ruffenhofen

Römerkastell Ruffenhofen
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Die Lehrgrabung fand Mitte Juli bis Mitte August 2005 im mittelfränkischen Ruffenhofen statt. Es handelt sich hier um einen der schönsten und eindrucksvollsten Kastellplätze am ganzen Limes in wunderbarer Landschaft und mit einer spannenden archäologischen Fragestellung (vgl. die letzten Jahrgänge in "Das Archäologische Jahr in Bayern").

Die Grabung stand unter der Leitung der Archäologen des Zweckverbandes "Römerkastell Ruffenhofen", Dr. Matthias Pausch und Edgar Weinlich M.A. Die Gesellschaft und das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege ergänzten die Veranstaltung mit einem interessanten Rahmenprogramm.

Ein detaillierter Bericht über die Lehrgrabung ist veröffentlicht in:
Weinlich, E., Pausch, M., Forschungs- und Lehrgrabung im Römerkastell Ruffenhofen 2005,
"Das Archäologische Jahr in Bayern 2005", 91-93.

Hier finden Sie noch eine kleine Beschreibung und Bildauswahl unserer Grabung.

2005, Schulgrabung in Altdorf bei Landshut

Unser Pressereferent Markus Tremmel schrieb hierzu:

"Tausende Jahre Vergangenheit liegen oft nur ein paar Zentimeter unter der Grasnarbe versteckt. Wer lernen und begreifen will, der kann das ab sofort in Altdorf bei Landshut tun. Schulklassen sind noch bis zum Schuljahresende eingeladen, an einer archäologischen Grabung teilzunehmen – auf äußerst geschichtsträchtigem Boden. Denn dort, wo unter Anleitung von Frau Monika Weigl der Boden bereits 20 Zentimeter abgetragen worden ist, wurde vor einem halben Jahr das Grab einer Frau aus der Jungsteinzeit geborgen.
Jetzt wird das Areal, das später unter einer Umgehungsstraße verschwinden wird, systematisch untersucht. Die ideale Gelegenheit also, um spannende Archäologie und Schule zusammenzubringen, so wie das im Weißenburger Memorandum der Gesellschaft formuliert ist. "Es kann jede Schulart zu uns kommen und mitgraben", sagt die Kreisheimatpflegerin Monika Weigl, die die vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege begleitete Grabung vor Ort leitet, unterstützt vom "Archäologischen Verein Stadt und Landkreis Landshut".

2004, Römisches Gräberfeld, Niedererlbach

Anfang August bis Mitte September 2004 fand in Niedererlbach in der Nähe von Landshut unter der Leitung von Frau Dr. Andrea Faber die Lehrgrabung statt. Ziel war die abschließende Untersuchung eines römischen Brandgräberfeldes, das 1980 und 2001 schon teiluntersucht wurde (s.h. Das Archäologisches Jahr in Bayern, 1980, S. 140 ff. und 2001, S. 87 ff.). Dabei wurden ca. 35 Brandgräber und die Reste eines großen römischen Grabdenkmals aufgedeckt.

Ein Bericht über die Lehrgrabung ist veröffentlicht in:
Faber, A., Koch, H., Lehrgrabung im römischen Gräberfeld von Niedererlbach, "Das Archäologische Jahr in Bayern 2004", 94-96.

Herzlichen Dank für die Grabungsbilder an Anita Horvath. Die Keramiken wurden von Erika Thomich und Johanna Rehm restauriert, denen wir ebenfalls für die Bilder danken möchten.

2003, Bronzezeitliches Gräberfeld, Finstermühle/Neuhaus

Neuhaus-Finstermühle Prof. Dr. C. Sebastian Sommer (links) und Friedrich Loré M.A. beim Pressetermin am 28. Aug. 2003 (Foto: Gerd Lübbers) Bild vergrößern

Die erste Lehrgrabung der Gesellschaft für Archäologie in Bayern fand unter fachkundiger Leitung von Friedrich Loré M.A. (Archaios) Ende Juli bis Anfang September 2003 in Finstermühle bei Neuhaus statt.
Vermessen, gegraben und dokumentiert wurden mehrere von der landwirtschaftlichen Tätigkeit akut bedrohten Grabhügel. Teil der Grabung waren u.a. Exkursionen zu archäologischen Denkmälern der Umgebung und Besuch der Sonderausstellung "Gold und Kult der Bronzezeit" in Nürnberg, sowie eine spannende Führung durch die Restaurierungswerkstätten der NHG Nürnberg.

Ein detaillierter Bericht über die Lehrgrabung ist veröffentlicht in:
Loré, F., Hallstatt- und Latènezeit in Finstermühle, "Das Archäologische Jahr in Bayern 2003", 61-63.

Lehrgrabung Neuhaus
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